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Assassin’s Creed Unity – Review (PS4)

Ubisoft geht mit Assassin’s Creed Unity zurück zu den Serienwurzeln und verzichtet dabei auf die Seeschlachten aus Assassin’s Creed Black Flag und stellt das lautlose Infiltrieren in den Vordergrund. Wie sich der neue Ableger spielt, verraten wir Euch in unserem Test.

Story – die Templer-Verschwörung

Die Geschichte beginnt mit dem kleinen achtjährigen Arno, der zusammen mit Élise im Palast Versailles fangen spielt und die Wachen mit gestohlenen Äpfel narrt. Doch schnell ist es mit dem Spaß vorbei, als Arnos Vater Opfer eines Mordanschlags wird.

Nachdem Tod seines Vaters, wofür sich Arno die Schuld gibt, wird Arno von Élise Familie aufgenommen und Manieren gelehrt. Als dann auch noch eines Tages sein Ziehvater umgebracht wird, schiebt man den Mord Arno in die Schuhe und er landet im Gefängnis. Eigentlich hätte Arno eine wichtige Mitteilung seinem Ziehvater überreichen sollen, wo Hinweise auf einen Mordanschlag stehen, aber Arno war es wichtiger seiner Kindheitsfreundin Èlise hinterher zu eifern.

ACU-Entkommen

In der Bastille, dem Gefängnis von Paris, schmort nun Arno und versucht irgendwie auszubrechen. Die Hilfe naht auch schon, denn wütende Bürger wollen das Gefängnis stürmen und ein Mitgefangener erkennt das wahre Potenzial von Arno und unterstützt ihn bei seinem Vorhaben. Nach der erfolgreichen Flucht aus dem Gefängnis, schließt sich Arno den Assassinen an um Rache zu üben.

Was danach kommt, kann man sich schon denken, in gewohnter Manier meucheln und infiltrieren wir die Templer, bis wir uns zum Chef der Templer durchkämpfen. Der Handlungsstrang ist dabei immer nachvollziehbar und sehr gut erzählt.

Paris – Französische Revolution

Wie bereits in der Vorschau erwähnt, ist das Paris aus der Zeit der Französischen Revolution einfach atemberaubend. Die Stadt wirkt durch die Bevölkerung so lebendig wie in keinem bisher gesehenen Spiel zuvor, die Menschenmassen versammeln sich auf den Straßen, protestieren lautstark mit Mistgabeln und Fackeln gegen die Willkür der Aristokratie. Einen großen Beitrage zur Atmosphäre leistet die neu entwickelte Engine, die bis zu 5.000 Bürger auf nur einen Bildschirm darstellen und miteinander verknüpfen kann.

Zur Paris gehören auch die 38 Monumente, die Ubisoft Montreal in Lebensgröße fast 1:1 nachgebaut hat. Da wäre zum Beispiel das wohl beeindruckendste Monument, was Paris zu bieten hat, die Kathedrale Notre-Dame de Paris, die aus 3 Millionen Polygonen besteht und in der 14 Monate und 5.000 Arbeitsstunden stecken. Zu entdecken gibt es aber auch andere spannende Objekte, wie das Schloss Versailles oder aber das Hôtel de Ville, die allesamt detailgetreu nachgebildet wurden.

Open World Aktivitäten

In den zahlreichen Nebenaktivitäten von Paris kümmern wir uns um Aufgaben aus dem täglichen Alltag während der Französischen Revolution. Zum einem können wir dem Polizeichef unter die Arme greifen, in dem wir Verbrechen für ihn aufklären. Ein Beispiel: Wir werden zu einem Tatort gerufen, wo einige tote Mönche im Raum liegen, die offensichtlich vergiftet wurden. Nun liegt es an uns, den Mörder zu finden.

Dabei untersuchen wir, durch Einsatz unseres Adlerauges, den Tatort auf mögliche Spuren und befragen Augenzeugen ob sie was gesehen haben. In einer Akte können wir dann alle Spuren noch einmal einsehen und diese dann auf mögliche Verbindungen untersuchen, nach wenigen Minuten können wir anhand von Zeugenaussagen und den Beweismitteln den Täter ausfindig machen und ihn hinter Gittern bringen. Dadurch verdienen wir uns Goldmünzen oder erhalten Gegenstände.

Auf der anderen Seite können wir den Bürgern von Paris bei deren Problemen helfen. Mit diesen kleinen Aufgaben, genannt Geschichten aus Paris, können wir uns mit Arno in Paris beschäftigen.

In einer Mission müssen wir zum Beispiel Madame Tussaud gestohlene Köpfe wiederbringen, damit sie daraus Totenmasken herstellen kann. Die ersten beiden Köpfe sind recht schnell gefunden und gestohlen, doch der letzte Kopf muss während einer Hinrichtung erst gefunden, da es dort mehrere Köpfe gibt, und dann auch noch unbemerkt gestohlen werden, was uns taktisches geschickt abverlangt.

Leider sind nicht alle Nebenmissionen so spannend und abwechslungsreich gestaltet, einige der Geschichten kommen etwas ideenarm und langweilig daher. Beispiel gefällig? Einmal müssen wir einer Dame folgen, die von Vision geplagt ist und nach einem Mörder sucht. Wir folgen also der Dame und erledigen jeden, der in ihrer Vision als vermeintlicher Mörder vorkommt, nur um danach zu hören, dass es nicht der richtige war. Am Ende, nach Dutzend toten, haben wir endlich den richtigen erwischt und zur Strecke gebracht. Langweilig!

Das Café Theatre ist die Schaltzentrale, wo wir die Verwaltung von Profilen und Anpassungen vornehmen sowie Trophäen und Trainingsanlagen vorfinden. Zudem bringt uns das Café wichtige Einnahmen und bessert unseren Geldbeutel dadurch auf. Durch Umbauarbeiten und weitere Cafés in anderen Bezirken können wir noch mehr Einnahmen generieren und uns so besseres Equipment erkaufen.

Die Schatzjagd ist nicht wirklich eine Jagd wie man es sich vorstellt, sondern ehr „Der Schatz liegt rum und muss gefunden werden“, zudem lassen sich einige Kisten nicht öffnen bevor man nicht in der Assassin’s Creed App eine bestimmte Mission gespielt hat, was uns schon ein wenig genervt hat.

Fähigkeiten & Anpassungen

Arno besitzt zu Anfang nur ein Schwert und über wenig Fähigkeiten, diese müssen nach und nach freigeschaltet werden. Im späteren Verlauf erspielen wir uns so gewissen Fähigkeiten, wie mit Langwaffen zu hantieren oder aber zwei Gegner gleichzeitig ausschalten. Für Assassin’s Creed Spieler dürfte dies anfangs gewöhnungsbedürftig sein, denn eigentlich kennt man das so aus den letzten Teilen nicht.

Damit Arno auch etwas persönlicher wirkt, kann das Aussehen des Assassine nach belieben verändert werden, so können wir zum Beispiel die Farbe unseres Umhangs aus einer bestimmten Anzahl von Farbkombinationen, einige davon müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, auswählen oder gleich durch ganze Monturen austauschen. Zwar ist das Angebot überschaubar, dennoch reicht es aus, um im Multiplayer sich von anderen Assassinen abzuheben und zu unterscheiden.

Neuerungen

Ein Novum in Assassin’s Creed Unity ist – endlich – der Schleich-Modus! Unbemerkt können wir uns nun an die Genger anpirschen und sie von hinten aus der Deckung umbringen oder aber mit “Kirschbomben” anlocken und aus unserem Versteck zur Strecke bringen, so konnten wir einen nach dem anderen verschwinden lassen, da unserer Fähigkeiten für einen direkten Kampf mit mehreren Gegner noch nicht ausgereicht haben.

Dennoch muss gesagt werden, dass die Umsetzung leider nicht immer optimal funktionierte, oftmals blieben wir an Gegenständen hängen oder aber wir kamen einfach nicht mehr weg von der Wand, wenn es hektisch wurde und uns die Wachen angegriffen haben. Trotzt der kleinen “Macken” sind wir froh, dass Ubisoft endlich den Schleich-Modus eingebaut hat, dadurch gewinnt Assassin’s Creed Unity viel an Atmosphäre und macht Arno zu dem was er ist. Nämlich ein lautloser Killer, der aus dem nichts angreift, tötet und wieder verschwindet.

Zudem hat Ubisoft das Bewegungs- und Kampfsystem überarbeitet, so können wir nun per Tastendruck nach oben oder unten Gebäude erklimmen und kontrolliert Absteigen, ohne gleich in den Tod zu springen. Auch das Kampfsystem wurde Änderungen unterzogen, so sind die Gegner intelligenter und greifen gleichzeitig an, anstatt zu warten, bis wir mit einem fertig sind. So werden die Kämpfe anspruchsvoller, aber bleiben dennoch fair.

Fazit

Schon beim Anspielen von Assassin’s Creed Unity vor rund 2 Monaten faszinierte mich das Paris während der Revolution und beeindruckte mit einem Umfang, was ich so bis dato nicht erleben durfte. Die Größe, Detailtreue und Verliebtheit der Entwickler für Paris sieht man an jeder Ecke der Stadt und das spiegelt sich auch in der Atmosphäre nieder. Der Schleich-Modus ich für mich das persönliche Highlight und es freut mich, dass Ubisoft diesen eingebaut hat, so kann ich nun wirklich mit meinem Assassine lautlos und effektiv töten.

Was mir leider gar nicht gefallen hat, ist der Trend Geräte zu verbinden. Ich hab keine Lust mit meinem Smartphone bestimmte Missionen in einer App zu spielen, nur um so im Hauptspiel gewisse Truhen geöffnet zu bekommen. Außerdem brach gelegentlich die Framerate deutlich ein, was sich besonders beim Rennen negativ auswirkte, Punktabzug!

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