Eines der unterschätztesten Spiele der damaligen Konsolengeneration wagt recht überraschend Anfang 2016 seinen Sprung auf den PC. Mut zur Lücke, oder doch nur eine schnelle Geldmacherei? Wir verraten es euch in unserem Test!
Als Dragon’s Dogma im Jahre 2012 erstmals das Licht der Welt erblickte und sich auf PlaySation 3 und Xbox 360 breit machte, waren die Fans sehr gespannt auf die neue Marke. Mit Hideaki Itsuno nahm sich ein Entwickler dem Spiel an, den viele von Devil May Cry Teil 2 und 3, Resident Evil und Beath of Fire kannten. Eine gelungene Mischung, dass so jemand sich mal an einem ganz neuen Spiel versuchen darf? Unserer Meinung nach ja!
Leider bekam Dragon’s Dogma damals zu wenig Käuferschaft, weswegen wir bis heute auf einen neuen Teil der Serie warten. Und auch wenn im Jahr 2013, ein Jahr nach Veröffentlichung des Hauptspiels mit Dark Arisen ein Standalone Addon kam, so konnte die Marke ihre Bekanntheit nie wirklich ausbauen und viele Kunden erreichen. Wenn man heute in der Spielerschaft fragt, dann haben den Titel zwar viele Spieler mitbekommen, aber selber nie wirklich gespielt.
Woran liegt das, fragten wir uns, und kamen auf den Gedanken, dass Dragon’s Dogma den mutigen Spagat zwischen östlichem Rollenspiel und einer westlichen Welt versuchte. Wir haben damals die Ursprungsfassung und auch das Addon Dark Arisen intensiv gespielt und würden es heutzutage als eines der besten Titel der alten Generation taufen.
Doch diese Liebe kam erst auf den zweiten Blick. Das ursprüngliche Dragon’s Dogma kam für uns unvorbereitet und stieß einen mit seinem Rollenspielsystem und dem Schwierigkeitsgrad zunächst sehr schnell in den Boden.
Erst einige Anpassung, die mit dem Dark Arisen Addon kamen, so zum Beispiel ein Einsteigermodus, erlaubte es vielen Spielern überhaupt, in die Welt von Dragon’s Dogma einzutauchen. Denn wer sich einmal traut und ein gewisses Faible für diese Art von Spiel hat, der japanischen Kultur und deren Rollenspielen nicht ganz überdrüssig ist, der wird hier ein wunderbares Spiel serviert bekommen.
Fans warten seit 2013 auf eine Ankündigung eines Nachfolgers, doch bisher mussten wir uns leider mit einer Ankündigung für einen Onlineableger genügen, der hierzulande nicht einmal erscheinen wird, schade. Umso überraschender kam die Ankündigung, dass Dragon’s Dogma Dark Arisen in einem HD Remaster auf den PC kommen wird.
Und wir können ganz unverblümt sagen: Dieses Remaster tut gut und kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Veränderungen reichen aus, um einen als Serienkenner noch einmal vor den Bildschirm zu locken, auch wenn inhaltlich nichts verändert wurde.
So hat Capcom dem Remaster volle Gamepad Unterstützung, Errungenschaften, fliegenden Wechsel zwischen Maus und Tastatur oder Gamepad und eine deutlich bessere Auflösung und Performance spendiert. Denn genau an letzterem krankte die Vorgängerversion auf den alten Konsolen. Während auf unserer damals gespielten PlayStation 3 Fassung die Framerate bei vielen Effekten oder größeren Gegner schon gerne mal weit unter die 20 FPS rutschte, läuft die 2016er PC Fassung butterweich und stabil.
Wer möchte, kann die Begrenzung der Framerate auch gerne individuell auf seine Bedürfnisse anpassen oder sie alternativ sogar komplett ausschalten. Wir haben in unserem Test selbst bei einem gefüllten Bildschirm, vielen Gegnern und Effekten Konstante 60 FPS bei einer Aufösung von 1920 x 1080 Bildpunkten messen können. Wer möchte, der kann Dragon’s Dogma sogar in 4K Auflösung spielen!
Inhaltlich hat sich leider nicht viel geändert, wobei das das Gesamtergebnis der PC Fassung in kleinster Weise trüben kann. Durch das Dark Arisen Addon wurde das Hauptspiel schon um viele sinnvolle und erweiternder Maßnahmen ergänzt. Man musste aus Lizenzgründen jedoch auf die Originale japanische Sprachausgabe und einige Zusatzinhalte verzichten.
Konkret wurden die Ausrüstungen aus dem Crossover mit dem Anime Berserk entfernt, welche ebenfalls aufgrund von ausgelaufenen Lizenzbedingungen nicht im Spiel enthalten sind. Dennoch wurden alle bisher bekannten Preorder und späterer weitere DLC Pakete fest integriert. Und auch der Ewige Reisestein (ein Gegenstand, der dauerhaftes Schnellreisen ermöglicht) ist integriert.
Diesen bekam man damals nur, wenn man das Hauptspiel hatte und seinen Speicherstand in das Dark Arisen Standalone brachte. Danke Capcom, dass die diese Gegenstände alle fest integriert habt. Dragon’s Dogma fühlt sich dadurch wunderbar sauber und komplett an. Ein Gesamtpaket, welches jeder Fan und PC Spieler unbedingt haben und spielen sollte.
Fazit
Kauft und spielt es, unbedingt! Dragon’s Dogma zeigte eine neue japanische Reihe von Rollenspielen mit ihrem unbarmherzigen Schwierigkeitsgrad und einer Geschichte, die zu Beginn etwas albern wirkt, mit zunehmendem Verlauf der Handlung jedoch noch ein paar schöne Wendungen und Offenbarungen hat. Wer ein gutes Rollenspiel für gemütliche Abendstunden sucht, dabei eine gewisse Einarbeitungsphase und den teils knackigen Schwierigkeitsgrad nicht scheut, der wird mit Dragon’s Dogma Dark Arisen bestens bedient.