[aesop_content color=”#606569″ background=”#FFFFFF” columns=”2″ position=”none” imgrepeat=”no-repeat” floaterposition=”left” floaterdirection=”up”]Das Erbe von Mafia 3 ist ein schweres. Dessen Vorgänger waren nämlich erzählerische Meisterwerke, die tiefe Fußstapfen hinterlassen haben. Mit einer Rachegeschichte rund um den schwarzen Vietnam-Veteran Lincoln Clay wollen 2k Games und Hangar 13 wieder Spielerscharen in blutige Bandenkriege schicken. Neuerdings darf – oder muss – man seine kriminelle Organisation auch verwalten. Ob sich das mit einer linearen Story verbinden lässt? Nein.

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Mafia 3 erscheint zeitgleich mit dem Family Kick-Back Pack DLC, der ist aber für diese Review nicht relevant.

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Massenhaft Atmosphäre

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An der Grafik lässt sich kaum Mäkeln, die fiktive Stadt New Bordeaux sieht gut aus. In den verschiedenen Lichtstimmungen der Tageszeiten, gekoppelt mit der stimmigen Musik, kommt viel Atmosphäre auf. Preise wird Mafia 3 dafür zwar nicht bekommen, aber die Set-Kulisse für das Crime-Drama ist passend. Besonders die Musik hat einen Nerv getroffen. In dem rockigen Soundtrack finden sich Bands wie die Rolling Stones, Beach Boys oder Jefferson Airplane.

Die ältere Generation kann sich an die Klassiker noch erinnern, die jüngere kennt viele der Songs aus gängigen TV-Shows und Filmen. Kluges Marketing hin- oder her, das Feeling stimmt. Bei den Animationen wurde (größtenteils) nicht gespart. In den Shootouts sterben die Gegner auf visuell angenehme Weisen, manchmal winden sie sich lange auf dem Boden und fluchen sich den Tod aus dem Leib, manchmal bekommen wir noch schnell den Stinkefinger gezeigt bevor die KI das Zeitliche segnet.

In den cineastischen Zwischensequenzen wird viel Wert auf die Gesichtsanimationen gelegt – die sehen auch super aus und zeigen ein überraschendes Spektrum an Emotionen. Schade, denn sobald die Einführung ins Spielgeschehen vorbei ist, kommen diese immer seltener zum Einsatz.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/szene_M3.jpg” credit=”@GAIN” alt=”Die Zwischensequenzen zeigen viele Emotionen durch Animation und gutem Voiceacting…” align=”center” lightbox=”on” captionposition=”left” revealfx=”off”]

[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/szene2_M3.jpg” alt=”…während man im Kernspiel fast immer das Gegenteil serviert bekommt.” align=”center” lightbox=”on” captionposition=”left” revealfx=”off”]

Miese Performance

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Derzeit läuft Mafia 3 auf den wenigsten Maschinen gut. Selbst High-End PCs müssen mit niedrigen Framerates rechnen. Im Vergleich zur Konsolenversion sind jetzt zwar mehr als 30 Frames pro Sekunde möglich, ob das dann auch hinhaut hängt stark vom eigenen Rechner ab. Egal wie man es dreht oder wendet, Mafia 3 ist schlecht optimiert.

Das kann sich zwar noch ändern, aber potenzielle Käufer mit schwächeren PCs sollten sich genau informieren, ob das Produkt dann auch wirklich auf ihrer Maschine läuft. Die Steuerung bekommt auch keine Bestnote, die ist schwammig und oft führt das Deckungssystem zu herbeigefummelten Toden. Autofahren mit Tastatur und Maus ist besonders miserabel, denn man wird dazu angehalten rote Ampeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten, man kann allerdings mit dem Keyboard nur Vollgas geben.

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[aesop_parallax height=”250px” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/bug_M3.jpg” parallaxbg=”fixed” caption=”Neben schlechter Optimierung finden sich auch einige Grafikbugs in New Bordeaux.” captionposition=”bottom-left” lightbox=”off” floater=”on” floaterposition=”left” floaterdirection=”none”]

Mafiosi, Mord und misslungenes Gamedesign

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Alles dreht sich um den Kriegsveteran Lincoln Clay. Dieser wird als Waisenkind von Gangstern adoptiert und aufgezogen. Als junger Mann muss er nach Vietnam, wird dann aber verletzungsbedingt vom Militär entlassen. Daraufhin kehrt er nach New Bordeaux zurück und beginnt wieder sein Leben zu genießen. Ähnlich wie in Kill Bill kann aber nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen bleiben, deswegen wird über einen Plot-Twist die kriminelle Ziehfamilie vom noch kriminelleren Mafia-Boss Sal Marcano getötet – wie durch ein Wunder überlebt unser Protagonist und sinnt nun auf Rache.

Mafia 3 schlägt etwas andere Töne an, als dessen Vorgänger, aber eine blutige Rachegeschichte kann auch sehr befriedigend erzählt werden. Die Story wird im Stile einer Dokumentation gezeigt, in der die Nebencharaktere über Lincoln Clay berichten. Der soll nämlich ein ganz schlimmer Finger gewesen sein und etwas Furchtbares angerichtet haben – was genau wird noch nicht gesagt. Hier beginnt der stärkste Teil von Mafia 3, das Spiel setzt die erzählerischen Rahmenbedingungen in der Gegenwart an und transportiert uns danach in die Vergangenheit um die Gegebenheiten nachzuempfinden.

In alter Mafia Manier müssen wir Mission um Mission meistern, um zu den glorreichen Cutscenes zu kommen, die dann die Story vorantreiben – ein simples, aber erprobtes Konzept. Mafia 3 folgt dieser Linie in den ersten vier bis fünf Spielstunden. Die machen zugegebenermaßen auch richtig Spaß. Danach schwenkt das Kernspielprinzip um.

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Mehr Far Cry als Mafia

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Nachdem wir die Einführungsphase bestritten haben, werden wir in die Open World entlassen. Nun besteht der Hauptteil des Spiels darin unsere „Rackets“  zu verwalten und die von Sal Marcono zu attackieren. Um den Bösewicht auszuschalten müssen wir nämlich seine  Untermänner beim illegalen Wirtschaften stören, um dann den Boss rauszulocken.

Wenn wir den  getötet haben können wir das Gebiet einem unserer eigenen Unterbosse zuteilen, was uns passive und aktive Boni verschafft. Generell verlaufen die Missionen nach einem Just Cause artigen Schema, man muss eine gewisse Menge an Zerstörung anrichten, die in Dollar angegeben wird. Dies geschieht immer im selben Stil. Einer unserer Unterbosse schickt uns zu einem Kontakt. Ein Gespräch findet statt, das weder interessant noch animiert ist, in dem wir über einen verfeindeten Unterboss aufgeklärt werden, den wir dann töten sollen.

Allerdings muss man – jedes Mal – zuerst repetitive Nebenmissionen á la „Fahr dorthin, hol X, fahr zurück“ oder „Fahr hin, töte X“ absolvieren. Keine dieser Missionen hat eine Story, oder erinnerungswürdige Charaktere. Keine dieser Missionen unterscheidet sich in Ton oder Tempo von den anderen.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/map_M3.jpg” credit=”@GAIN” alt=”Schnell füllt sich die Karte mit Nebenaktivitäten.” align=”center” lightbox=”on” captionposition=”left” revealfx=”off”]

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Mafia 1 & 2 haben funktioniert, weil die Spiele den richtigen Mix aus Linearität und Open World verstanden haben. Bevor man bemerkte, dass die Welt eigentlich ziemlich leer ist, wurde man schon wieder in den nächsten, spannungsgeladenen Abschnitt geschickt. Die Zwischensequenzen waren so lang wie sie sein mussten und ließen sich Zeit die Charaktere aufzubauen. Mafia als Serie wird getragen von den filmreifen Stories und ausgefleischten Protagonisten.

In Mafia 3 ist kein Platz für derartiges, wir sind zu beschäftigt unsere Geldgeschäfte zu regeln. Klassische Storymissionen gibt’s nur in den ersten und letzten Spielstunden, und nachdem wir uns einen Distrikt unter den Nagel gerissen haben. New Bordeaux besteht aus 9 Distrikten. Um einen Distrikt zu erobern muss man zwischen 5 und 10 Nebenmissionen erfüllen, was bedeutet man macht fast eine ganze Stunde repetitiver, langweiliger Arbeit für eine einzige befriedigende Mission.

Jeder, der sich Mafia 3 wegen dem Seriennamen holen möchte, sollte dringend darüber nachdenken, denn es findet sich kein Mafia, sondern eher eine groteske Mischung aus GTA, Just Cause und Far Cry in Mafia 3. Gute Momente gibt es im Spiel trotzdem viele, leider sind jene viel zu dünn gesät.

Es wirkt wie ein grausamer Witz, in den ersten Stunden zeigt das Abenteuer mit Lincoln Clay sein volles Potential, man wird überhäuft mit spannenden Sequenzen und interessanten Charakteren nur um dann gezwungen zu werden den selben uninspirierten Trott zu wiederholen, bis man sein Leckerli bekommt.

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One Comment

  1. Beim lesen der Review sind in mir wieder genau die gleichen Gefühle hoch gekommen wie beim spielen dieses ziemlich unterdurchschnittlichen Spiels.
    Ich habe mich bei Release total auf Mafia 3 gefreut, habe dann auch wirklich die oben genannten 4-5 Stunden genossen, doch dann trat bei mir genau die gleiche Leere ein wie bei dir. Vor ca. 3 Monaten habe ich mir das Spiel nochmal zugemüte geführt weil ich ihm eine Chance geben wollte und ich eigentlich vor hatte es endlich mal durchzuspielen. Dieser Punkt wird wohl nie mehr eintreten da ich beim zweiten Versuch das Spiel zu spielen wieder nach den ersten 5 Stunden aufgab.

    Leider wird Mafia 3 von mir niemals beendet und das ist vielleicht auch gut so.

    MFG und Danke für die Review
    euer Wimmel

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