Wenn ich mich an mein Jahr 2015 zurückerinnere, dann habe ich ein Jahr voller Veränderungen hinter mir. Etwas paradox, wo doch 2014 das erste vollständige Jahr der aktuellen Konsolengeneration war und man mit jungen, unverbrauchten Perlen links und rechts am Wegesrand rechnen konnte. Sollte nie größten Neuigkeiten nicht immer auf einer neuen Generation an Konsolen stattfinden? Das Gefühl, etwas Neues in der Hand zu halten und bisher nie dagewesene Möglichkeiten zu erforschen? Leider nicht.
Die kindliche Freude, eine neue Konsole in den Händen zu halten und zu spüren wie die Neuanschaffung sich im eigenen Seelenheil breit macht, war etwas, was ich heute kaum noch bekam. Man merkte deutlich, dass die neue Konsolengernation noch mindestens ein Jahr brauchte, um ihr Potenzial zu entfalten. Humpf. Also warten. Warten auf 2015, bei dem die Entwickler das letzte bisschen Energie aus den Chips rauspressen und mir einen köstlichen Cocktail servieren können. Ich freute mich!
Und das Jahr 2015 fing auch wunderbar an. Der PC stand halb zusammengebaut in der Ecke und wurde eigentlich nur für gelegentliche Audio- und Videokonvertierungen genutzt, eventuell auch mal für einen Emulator, um einen alten Klassiker oder ein altes Adventure entspannt auf dem Fernseher zu spielen. Doch die meiste Zeit lief die PlayStation 4. In den ersten Wochen des verheißungsvollen neuen Jahres spielte ich noch die letzten Trophäen von Far Cry 4 (zum Test) frei.
Ich hatte mir dazu extra einen Kumpel aus meiner Freundesliste geschnappt, den ich mal auf dem gut 40 Kilometer entfernten langen Weg zum Zoll über die PlayStation Vita gefunden hatte, und wir erspielten gemeinsam die letzten Koop-Trophäen. Wow, was für ein tolles Gefühl. Mit einer 2000er DSL Leitung ein solch anspruchsvolles Spiel über die Weihnachtsfeiertage 2014 (die geprägt waren von Aussetzern des PlayStation Networks) heruntergeladen und im Anschluss online gespielt und den Partychat der PlayStation 4 genutzt. Da war sie also, die neue Generation der Spiele. Und ich war beeindruckt.
Das erste Highlight des Jahres war der Zombieschnetzler Dying Light (zum Test), den wir für GAIN ebenfalls rezensieren durften (Danke Techland!). Als Freund des geistigen Vorgängers, hatte ich mich persönlich sehr auf Dying Light gefreut. Auch wenn die Beschaffung, das Freischalten und Berichten über diesen Titel damals etwas kompliziert war. Eine Indizierung hatte noch nicht stattgefunden, Techland sich aber dennoch bereits in weiser Voraussicht dazu entschlossen Dying Light auf dem deutschen Markt überhaupt nicht anzubieten. Durch dieses Hickhack war auch das Freischalten der Presseversion, wie auch der späteren eigenen PS4 Kopie, ein Graus. Geo-Sperren aufgrund politischer Gründe oder dem Schutz der Jugend (welchen wir sehr ernst nehmen!), machen es einem volljährigen, rechts- und geschäftsfähigen Bürger doch nur unnötig schwer.
Ja, in meinem Haus leben aktuell keine Kinder unter 18. Ja, ich habe meine Konsole mit einem Passwort abgesichert, um sie vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Und dennoch darf ich nicht spielen was ich möchte? Aus der späteren österreichischen Version von Dying Light konnte der DLC im deutschen PSN nicht aktiviert werden, weil diese Artikel in Deutschland gar nicht vorgesehen waren. Argh! Man merkt spürbar den Zwang, dem man sich mit einem solchen Korsett durch die Bindung an eine Konsole angelegt hat. Na gut, irgendwie ging es dann doch und man konnte spielen. Und was man spielen konnte, gefiel. Ich liebe Dying Light, was auch daran liegt, dass ich Mirror’s Edge und Techlands Vorgängertitel mochte. Hier war nun eine wunderbare Kombination aus beidem entstanden.
Mirror’s Edge war in seiner Art wundervoll, doch bedingt durch das Spielsystem an sich leider viel zu sehr auf der eigenen Story-Schiene gefangen. Das enge Konstrukt der Level gab kaum Rätsel, Möglichkeiten oder ernsthafte Hindernisse auf. Zu sehr war man auf den Flow bedacht. Und der funktionierte, denn ich war damals ganz verzückt. In den ersten Trailern wirkte Dying Light noch wie ein Abklatsch des Vorgängers, doch entpuppte sich sehr schnell in einem ganz anderen Licht. Und auch wenn Dying Light spürbare Schwächen hatte, fesselte es mich an das Pad und lies mich nicht los. Am Ende kam ich bei ungefähren 90% Trophäenfortschritt an.
Es fehlten die Trophäen für den Koop-Modus. Zu wenig Leute aus der eigenen Freundesliste waren bereit diesen Titel zu importieren, auf gute Zufallsbegegnungen sollte man nicht zu sehr hoffen, also was blieb? Abbrechen. Schade. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die lange angekündigte Fortsetzung, dass Addon mit dem Namen The Following.
Man kann sagen, Dying Light war der Stein, der meinen Wandel im Jahre 2015 ins Rollen gebracht hatte. Wenn ich heute zurückdenke, dann war 2015 ein Jahr voller Veränderungen. Veränderungen, die kaum noch rückgängig zu machen sind und mit denen ich eigentlich bisher sehr zufrieden bin. Der nächste Schritt und eigentlich auch der, der das Fass zum Überlaufen brachte, war die Anschaffung einer Xbox One. Mit Windows 10 in Aussicht und etwas besseren Entscheidungen, hatte Microsoft wenigstens eine Chance verdient, obwohl sie den Start der Xbox One mehr als vergeigt haben.
Ja, da gibt es auch nichts dran zu rütteln. Wenn man zurückblickt, muss man jedoch sagen: Microsoft hatte die interessante Vision der neuen Konsolengeneration. Der Markt und die Kunden waren jedoch dafür nich bereit. Auch war die Vorstellung dieser Vision von Microsofts PR Team vollkommen verhauen und falsch kommuniziert worden. So viele Fehler auf einmal waren schon biblisch. Die Quittung haben Sie bekommen und können sich erst jetzt so langsam wieder aufraffen.
Also gab auch ich ihnen eine Chance und schnappte mir eine weiße Xbox One, ohne Kinect und mit einem Spiel zu einem angenehm verkraftbaren Preis von 220 €. Nach der Lieferung ausgepackt, über die unfassbare Größe des Netzteiles gewundert, angeschlossen und erst einmal innerlich übergeben. Wie kann man eigentlich ein Interface so dermaßen versauen, Microsoft? Habt ihr denn aus eurem Windows 8 Debakel gar nichts gelernt? Auch das späte Windows 10 Update im Herbst 2015 machte die Sache nicht wirklich besser.
Platz 1 der UI Vollkatastrophen geht ganz klar an die Xbox und Microsoft. Angeekelt von so viel Design-Dummheiten, verstaubte die Xbox bis zum Herbst, als uns Ubisoft mit Assassin’s Creed Syndicate (zum Test) ein Pressemuster zur Verfügung stellte, welches für die Xbox One kam. Und seit dem? Verstaubt sie schon wieder. Eines muss man Microsoft aber lassen: Der Xbox Controller ist und bleibt das bessere Gamepad, Punkt.
Aber jetzt sind wir ein bisschen gesprungen, daher zurück zum Anfang des Jahres. Zeitgleich zur Xbox One habe ich mir auch noch eine neue 5.1 Anlage angeschafft, die den frisch an die Wand gebrachten Fernseher unterstützen sollte. Man glaubt gar nicht, wie viel Ton durch die TV Lautsprecher verloren geht, wenn der Fernseher nicht mehr standhaft auf seinen eigenen Füßen steht, sondern an der Wand hängt. Wow, das habe ich nicht kommen sehen, oder vielmehr hören. Also mal eben einen AV Receiver und neue Boxen gekauft und angeschlossen.
Testspiel war damals Metro Last Light, welches ich zu diesem Zeitpunkt auf der PlayStation 4 als Remaster nachgeholt hatte. Ich kann mich noch gut an die ersten Spielminuten erinnern. Ich war etwas..unterwältigt. Habe ich dafür jetzt gute 1.300 € ausgegeben? Ich hatte zuvor die meiste Zeit über Kopfhörer am DualShock 4 Pad gespielt und war guten 2.0 und 7.1 Sound gewöhnt. Und dann das. Scheiße, kannst du das alles noch zurückgeben, oder musst du dich damit jetzt anfreunden? Ich habe mich für letzteres entschieden und dem Setup eine Chance gegeben. Gut das ich das tat, es war eine gute Entscheidung!
Zeitlich landen wir jetzt so in etwa im März. Hier stoppte das Leben leider ein wenig, da in dieser Zeit ein paar persönliche Rückschläge die Runde machten, die sich noch bis Ostern hinzogen und privat nicht viel Luft gelassen haben. Danke nochmal an Michal, der mir für diese Zeit das bis dahin schon betuchte Assassin’s Creed Unity (zum Test) zuschickte, dem ich mal eine Chance geben wollte. Nach dem Fiasko, welches der Titel im Vorjahr hinlegte, war mittlerweile ein echt schön spielbarer Titel geworden.
Zusammen mit dem DLC konnte ich hier die spärliche private Zeit überbrücken, ehe sich ab dem Mai mein Spielleben nachhaltig ändern sollte. Wer jetzt mal in den Kalender schaut: Welcher große Blockbuster kam denn im Mai raus, na? Richtig, Witcher 3. Ich hatte das Glück eine Kopie von Witcher 3 für CD Reds eigene Plattform GOG (Good Old Games) geschenkt zu bekommen. Hey, dabei stand mein PC doch die ganze Zeit nur in der Ecke. Es ist zwar ein guter i7 Haswell Kern verbaut, aber ich weiß nicht, ob die Grafikkarte das richtig packt.
Ich hatte das gute Stück eigentlich immer nur nach und nach etwas zusammengeschraubt und nie wirklich aufeinander abgestimmt. Also versuchte ich mal mein Glück und startete Witcher 3. Es lief! Der Rechner konnte es sogar in hohen Einstellungen ruckelfrei darstellen. Gleichzeitig bekam man von Kumpels, im Internet und in der Presse mit, wie sehr doch die Konsolenversionen ruckelten, mit Problemen zu kämpfen hatten und wie sehr sich alle nach einem Patch sehnten. Ich konnte mich nicht beschweren, ich hatte mit meinem zusammengeschusterten System und der GOG Plattform einen guten Verbündeten. Es lief flüssig, Patches kamen gefühlt alle drei bis vier Tage und die Performance steigerte sich.
Ich muss dazu sagen, dass ich Witcher 3 einige Tage nach dem Launch erst angefangen hatte, ich also schon mit einigen Patches und kostenlosen DLC Paketen einsteigen konnte, das nur der Fairness halber. Nur eines störte mich: Mein Boxed CPU Kühler drehte beim Spielen sehr ordentlich hoch und hinterließ ein gewisses Grundrauschen. Sobald man das Inventar öffnete, das System also deutlich weniger Berechnungen durchführen musste, drehte die CPU wieder runter und es wurde wieder angenehm still. Das ging dann manchmal sogar so weit, dass ich während des Spielens künstliche Pausen einlegte, das Inventar öffnete und zwischenzeitlich andere Sachen erledigte, damit sich das System erst einmal wieder beruhigen konnte. Ich mag keine drehenden, lauten Lüfter, ich hasse sie sogar!
Für mich immer ein Zeichen dafür gewesen, dass etwas nicht stimmt. Dabei musste ich es doch besser wissen, schließlich hatte ich eine PlayStation 4, die bei jeder möglichen Gelegenheit die Lüfter hochdreht. Aber was wollte ich erwarten? Ich hatte schließlich einen zusammengewürfelten PC in einem Business Mini Tower, bei dem kaum Platz vorhanden war. Also entschloss ich mich, erst einmal etwas Geld in eine neue Grafikkarte zu investieren.
Und siehe da, ich bekam sogar noch Batman Arkham Knight für PC mit als Geschenk dazu, nett! Und dann ereilte mich der Schreck: Die neue Grafikkarte war durch ihre Bauweise deutlich länger als meine bisherige und passte in meinen Mini Tower kaum noch rein. Ich habe dann kurzerhand das BluRay Laufwerk ausgebaut, die Festplatte nach oben in den CD Schacht verfrachtet und den Festplattenkäfig ausgebaut, damit die Grafikkarte überhaupt noch Platz findet. Was für ein heilloses Durcheinander, sage ich euch. Das hat man davon, wenn man nach und nach aufrüstet und Teile einbaut, aber ohne irgendeine Art von Konzept an die Sache herangeht.
Naja, wird schon, dachte ich mir. Und es wurde. Witcher 3 lief auf Ultra Einstellungen mit sauberen 60 FPS, Batman Arkham Knight, was von vielen für seine miserable PC Version gescholten wurde, lief ebenfalls in den höchsten Einstellungen flüssig und sauber in stabilen 60 FPS. Ich war beeindruckt, wirklich. Der Kühler meine CPU sprang auch weniger an, schließlich hatte ich durch die Umbaumaßnahmen im Gehäuse etwas Platz gewonnen und auf diese Weise die Luftbewegungen verbessert. Schön, aber so ganz rund war das noch nicht.
Ich spiele parallel auf PlayStaion 4 und auf meinem Do-It-Yourself-PC, bis dann zur E3 2015 Fallout 4 für den Herbst angekündigt wurde. Gleichzeitig bestätigte Konami, dass Metal Gear Solid 5 The Phantom Pain ebenfalls für den PC erscheinen wird. Diese zwei Ankündigungen nagten an mir. Was sollte ich tun? Ich hatte die Collectors Editon von Metal Gear Solid 5 schon länger vorbestellt, sie war mittlerweile sogar lange Zeit ausverkauft. Sollte ich diese Titel denn wirklich auf der PlayStation 4 spielen, oder es doch mit meinem PC versuchen? Ich fasste den Entschluss, dass ich den Schritt versuchen werde und beide Titel auf den PC bringen werde. “Aber nicht mit dem Setup!”, dachte ich mir und rüstete im August auf.
Eine Bestellung von rund 1.000 € an Zusätzen ging raus. Grafikkarte, CPU, RAM und Festplatten hatte ich. Was fehlte? Gehäuse, Kühler, Netzteil, Mainboard, Windows 10 Lizenz. Also tief in die Tasche gegriffen und Teile bestellt. Oh, das war ein schönes Wochenende, bei dem ich nach gefühlten 10 Jahren mal wieder richtig einen PC zusammengebaut hatte. Zuvor immer nur ein paar Teile getauscht, vielleicht mal ein Mainboard gewechselt und neu verdrahtet.
Jetzt kam das komplette Setup mit dazu und verlangte einiges ab. Mensch, hat sich der PC Markt seit damals gewandelt. Früher, um die 2000er herum, war eine Schnittwunde beim Einbauen von PC Teilen eigentlich ganz normal, schließlich war alles voller scharfer Kanten. Einmal nicht aufgepasst, hatte man die Festplatte im falschen Modus laufen lassen und sie als Slave hinter seinen neuen CD Brenner gepackt. War das damals noch eine Bastelei.
Heute ist das alles viel einfacher und schöner. Mein größtes Problem: Der neue CPU Kühler saß so tief, dass ich meine 4 RAM Bausteine von ihren Headspreader lösen musste. Ein Unterfangen, was eigentlich nicht vorgesehen war, aber dank Fön und ordentlich Hitze dann doch irgendwie ging. Auch wenn mir beim Lösen der Hitzeverteiler und dem dabei starken Biegen der RAM Bausteine etwas mulmig wurde. Puh, aber das war geschafft. Den PC zusammen gebaut, auch wenn ich dafür einen ganzen Tag brauchte. Insgesamt zusätzlich zum CPU Kühler, noch 7 weitere Lüfter eingebaut, die für genügend Ab- und Zuluft sorgen sollten.
Und der Plan ging auf. Dieses wundervolle Gefühl, den PC einzuschalten, voller Bange, dass einem das gesamte System nicht gleich um die Ohren fliegt und anfängt Feuer zu fangen. Es wurde auf Anhieb alles erkannt, das OS kam ohne Probleme innerhalb von einer halben Stunde drauf. Ich war fertig. Erleichtert startete ich das erste Spiel und war überwältigt. Es lief, ohne Probleme, ohne Geräusche, dafür mit vollen Einstellungen. Der PC blieb flüsterleise. Ich war von der PlayStation 4 und meinem PC zum Anfang des Jahres doch noch etwas ganz anderes gewöhnt. Nun war er ruhig, still und heimlich. Mein neues Setup brachte die CPU und die GPU unter Volllast auf gute 40-45 Grad runter, du hast alles richtig gemacht!
Und dann kam die Feuerprobe: Metal Gear Solid 5 The Phantom Pain. Ich habe die Collectors Edition nicht abbestellt, mir das Spiel aber für Steam noch einmal für gute 30 € vorbestellt. 30 € für einen Vollpreistitel, der noch nicht einmal erschienen ist und zu den größten Titel des Jahres gehört! Die guten 90 €, die ich in die PlayStation 4 Collectors Edition steckte, wurden durch den Verkauf des enthaltenen Spiels an meinen damaligen Azubi reinvestiert.
Die Collectors Editon selber befindet sich aber noch in meinem Besitz, schließlich bin ich großer Metal Gear Fan. Doch zurück zur Taufe. Es lief, es lief in maximaler Auflösung, mit vollen Details und der PC war ruhig. Das lauteste Stück Hardware war der damalige Xbox 360 Controller, der mittlerweile zunächst vom Xbox One und nun vom Elite Controller abgelöst wurde. Schwer beeindruckend. Und auch wenn Metal Gear Solid 5 vielleicht nicht der Abschluss der Saga war, den ich mir erhofft hatte, war es dennoch von seinen Mechaniken und seiner Welt her genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Lediglich gegen Ende hin merkte man die fehlende Zeit und den Zwist, den Entwickler und Publisher miteinander hatten. Aber ich war zufrieden.
Zufrieden mit dem Gameplay und vor allem mit der Leistung meines neuen selbstgebauten Computers. Voller Tatendrang bestellte ich meine PlayStation 4 Pipboy Editon von Fallout 4 ab. Es war klar, ich werde auch Fallout 4 im Herbst auf dem PC spielen, nicht auf Konsole. Eine Entscheidung, die ich exakt so wieder treffen würde. Dazu kam das Glück, Fallout 4 für PC zu einem sagenhaften Preis von 12 € zu bekommen, Gutschein sei dank. Und auch Fallout 4 war nicht der Titel, den ich erwartet hatte, dennoch ein sehr guter. Wenn ich in meine Steam Statistik schaue, schlägt die mitgelaufene Uhr mittlerweile gute 210 Stunden.
Mein Vorteil war ganz klar, dass ich nicht wie viele andere ein besseres Fallout 3 erwartet hatte, sondern Fallout als Ganzes verstanden habe. Viele haben die ersten Teile nicht gespielt, sind erst mit Teil 3 in die Serie eingestiegen. Einen Spieldurchgang habe ich relativ schnell nach ungefähren 30 Stunden beendet und einen zweiten gleich im Anschluss angefangen. Dieses Mal jedoch mit Mods aus der Community. Auch wenn es für die Konsolenspieler mit Fallout 4 auch Mods geben wird, warten diese bis heute noch immer auf die Bereitstellung der kleinen Erweiterungen. Die offiziellen Werkzeuge dazu sind aktuell immer noch nicht vorhanden und ich habe meinen zweiten Spieldurchgang mit Lösungsbuch, Mods und freien Tagen von der Arbeit jedoch sehr genossen. Ihr armen Konsolenspieler, ich kenne euer Leiden, denn ich war und bin einer von euch.
Und was bleibt von 2015 übrig? Richtig, mein Spiel des Jahres. Und auch wenn ich durch das System-Bunny-Hopping ein wenig die Indies aus dem Auge verloren habe und nur wirklich Zeit für die großen Titel dieses Jahr hatte, hat es mir ein Spiel jedoch besonders angetan, doch dazu gleich mehr. Eines jedoch vorweg: Es ist kein Triple A Spiel.
Nicht nur mein Setup hat sich im Jahr 2015 massiv geändert. Der Wandel vom festen Konsolenspieler, hin zum PC Spieler, der seinen PC wie eine Konsole an Anlage und Fernseher hängt. Auch mein Konsum mit Medien hat sich im Jahr 2015 schwer geändert. Immer mehr weg von der physischen Plattform, hin zur digitalen Plattform. Netflix hat mit seinem Start im September 2014 diesen Wandel maßgeblich mit beeinflusst. Seit dem sind noch vier weitere Anbieter für digitale Güter mit dazu gekommen und auch der Wechsel zum PC hat diese Einstellung geprägt. Wer kauft denn auf der PC Plattform noch Spiele in physischer Form?
Das alles war nur richtig möglich, durch ein Upgrade der Internetleitung. Wo ich bis 2015 noch mit einer DSL 2000 Leitung vorlieb nehmen musste, ist im Laufe des Jahres eine 50 MBit Leitung draus geworden. Die absolute Grundlage für die digitale Revolution. Durch die veränderten Möglichkeiten, haben sich auch die Konsumgewohnheiten geändert. Früher lud man YouTube Videos im Büro runter, legte sie auf USB Sticks oder dem Notebook ab, um sie zuhause zu schauen. Schließlich wollte man das bisschen Internet zuhause nicht mit Downloads auslasten. Es war früher nicht unüblich, dass ich meine PlayStation 3 und auch die PlayStation 4 mit ins Büro nahm, um sie über die deutlich schnelle Leitung alle offenen Downloads erledigen zu lassen. Wahnsinn, und auch ein bisschen dumm, wenn ich heute daran zurückdenke.
Und einem Team muss ich ganz besonders in diesem Zusammenhang danken: Den Rocketbeans. Bei ihren Senderstart am 15.01.2015 war ich dabei, hatte mich im Vorjahr an ihrer Spendenaktion beteiligt und wollte sehen wie sie dieses ambitionierte Projekt durchsetzten. Und das taten sie. Danke für das Jahr 2015, liebe Beans! Und so schließt sich auch der Kreis, denn mein Spiel des Jahres entstammt auch aus einer Anspielsession auf dem Sender der Rocketbeans. Dennis Richtarksi, vielen als eines der Gesichter von Giga, GameOne und jetzt Rocketbeans bekannt, hat das gottgleiche Talent, einem jedes ach so unscheinbare Spiel als Wahnsinn verkaufen zu können.
Und in den meisten Fällen hat er auch Recht. So wie in diesem Jahr durch seine Sessions mit dem unfertigen, noch immer in der Alpha befindlichen, kleinen Indiehit: RimWorld. Kein Spiel hat mich dieses Jahr so intensiv geprägt und begleitet, wie RimWorld. Die Mischung aus den TV-Serien Lost und Firefly, dem Serienprimus Dune, gepaart mit wunderbarer Strategie und Wirtschaftssimulation. Zwei Genres, die ich seit meiner Abkehr vom PC im Jahre 2006 kaum noch auf den Konsolen erleben durfte. Und vielleicht hat RimWorld genau in diese Kerbe geschlagen, die sonst jahrelang brach lag und wieder bedient werden wollte. Auch wenn aktuell aufgrund einer Pause nicht mehr an dem Spiel weiterentwickelt wird, so wird im Laufe diesen Jahres neue Versionen erscheinen und ich freue mich sehr darauf.
RimWorld hat mit ziemlichem Abstand 2015 den größten Teil meiner Aufmerksamkeit und Spielzeit in Anspruch genommen. Und auch wenn ich aktuell ebenfalls eine kleine Pause einlege, verfolge ich die Entwicklung sehr genau und warte freudig auf die nächsten Updates. Denn eines ist sicher: Wenn eine neue Version kommt, werde ich in den Weltraum zurückkehren!
Danke 2015. Ich habe dir viel zu verdanken. Und auch wenn ich in diesem Jahr viel geändert habe, so bleibt doch am Ende eines über: Videospiele und die Kultur dahinter sind ein essenzieller Bestandteil meines Lebens und ich bin fest davon überzeugt, dass es auch 2016 so weitergehen wird. Wir haben viele interessanter und spannender Entwicklungen im neuen Jahr vor uns.