Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen der Tales-Serie beschenkt uns Bandai Namco mit dem PS4 Debüt des Rollenspiel-Epos. Aber ob der jüngste Ableger auch wirklich überzeugen kann, oder ob hier nur pünktlich zum Jahrestag ein schneller Abklatsch entstanden ist, klären wir in unserem Test.

Zäher Einstieg

Eigentlich sollte Sorey, unser Held des jüngsten Ablegers der Tales-Serie, ein unbeschwertes Leben führen. Er, als Menschenabkömmling, lebt behütet und beschützt in Elysium, einem kleinen Dorf, bewohnt von Seraphim, einem geisterhaften alten Volk. Nur wenige Menschen können die Seraphim überhaupt sehen, für alle anderen Menschen sind sie unsichtbar. Dieser Umstand sorgt besonders zu Beginn zu einigen Verwirrungen, besonders als die junge, verunglückte Alisha in den naheliegenden Ruinen gefunden und von Sorey im Dorf gepflegt wird.

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Mit dem Auftauchen eines mysteriösen Fremdlings in Elysium entspinnt sich schnell eine Geschichte um den sagenumwobenen Hirten, den Heilsbringer, der die Manifestationen des Bösen, die so genannten Hellions, bannen kann. Als sich die Anzeichen häufen, dass Sorey der Hirte zu sein scheint, nimmt die Geschichte ihren Lauf. Zwischen Machtkämpfen, dunklen Mächten, Ängste und mysteriösen Kräften nimmt Tales of Zestiria den Spieler mit auf eine angenehm japanische Reise.

Spielerische und serientypische Vielfalt

Kenner der Tales-Serie werden auch in diesem Ableger schnell ihren Zugang erhalten und sich über einige bekannten, aber auch neue Features freuen. Alleine der wieder einmal enthaltene Koop-Modus sorgt mit den richtigen Couch-Kumpanen für jede Menge Spaß und Spannung. Auch wenn dieser etwas versteckt zugänglich ist, so eröffnet sich das Spiel in einer vollkommen neuen Weise, wenn ihr die Erlebnisse mit bis zu 4 Kollegen teilt.

Dabei könnt ihr eure Gruppe aus zwei menschlichen und vier seraphischen Mitstreitern bestücken und dabei sogar zwei Mitglieder kurzzeitig fusionieren lassen. Neu ist außerdem, dass Kämpfe nun nicht mehr in einem separaten Kampfbildschirm stattfinden, sondern direkt während des Spiels ausgefochten werden. Dabei könnt ihr auch die taktischen Vorteil des Erstschlages mit Waffe oder Zauber zu euren Gunsten ausnutzen.

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Die Kämpfe bekommen durch den Verzicht der separaten Kampfbildschirme eine angenehm flotte Dynamik und können je nach eigenem Wunsch bestritten werden. Dabei habt ihr die Möglichkeit die Kämpfe neben einer manuellen Steuerung, auch halb- oder sogar vollautomatisch ablaufen zu lassen.

Dadurch wird typisches Grinden zu einer akzeptablen Angelegenheit und erfordert nur Geduld. In dieser Zeit kann man jedoch angenehm dem sehr stimmungsvollen Soundtrack lauschen. Doch auch Vollbluttaktiker kommen hier voll auf ihre Kosten und können jederzeit den Kampf pausieren und in aller Ruhe Ausrüstungen wechseln, Fluchtversuche vorberieten oder taktische Änderungen vornehmen, wie zum Beispiel Angriffsziele definieren oder Fähigkeiten neu verteilen.

Der auf Echtzeit basierende Kampf, mit der Möglichkeit der taktischen Pause, ergibt eine wunderbare Kombination und sorgt sowohl für Einsteiger, als auch für Profis für einen passenden Tiefgang und eine gute Einstiegshürde. Auch wenn man sich als Anfänger oder Tales-Neuling durchaus dabei erwischt, mit den schieren Möglichkeiten und Raffinessen von Tales of Zestiria anfänglich überfordert zu sein.

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Die Unterteilung der Fähigkeiten, so genannter Artes, gibt dem Spiel eine weitere interessante Komponente, die ihr zu euren Vorteilen jederzeit ändern, kombinieren oder verbessern könnt. Dabei unterscheiden sich die Artes in vier verschiedene Arten, ähnlich dem Schere-Stein-Papier-Prinzip, in die Kriegs-Artes, seraphische oder verborgene Artes oder den Mystischen Artes, die Spezialangriffen nicht unähnlich sind und besonders verheerend wirken, besonders wenn ihr zwei Charaktere miteinander fusionieren lasst und sie dadurch ihre Kräfte vereinen.

Dabei solltet ihr unbedingt darauf achten, die Zusammenstellung eurer Truppe nach gewissen Vorteilen zu planen und gegebenenfalls strategisch zu wechseln. Jeder Charakter hat eigene besondere Fähigkeiten und eine Elementarzugehörigkeit, die ihr bestmöglich kombinieren solltet.

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Jähes Ende

Leider wurde unser Abenteuer nach etlichen Stunden durch einen defekten Speicherstand beendet, doch können wir mit dem derzeitigen Eindruck sagen: Tales of Zestiria ist ein wunderbarer erster Ableger auf der PlayStation 4 und macht seiner Serientradition alle Ehre. Auch wenn wir das Ende leider nicht erleben konnten, so nimmt vor allem die Geschichte ab Mitte der zweiten Spielhälfte ordentlich an Fahrt auf und fesselt einen regelrecht an die Konsole.

Team verlassen.

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