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Yonder The Cloud Catcher Chronicles – Test (PS4)

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Wenn ein digitaler Held das Land vom Bösen befreien muss, dann schnappt er sich normalerweise die Waffe seiner Wahl und schnetzelt sich so lange durch Gegnerhorden, bis er stark genug ist, um dem Endboss in den hässlichen Hintern zu treten. Im Spiel Yonder: The Cloud Catcher Chronicles vom australischen Indie-Studio Prideful Sloth bekämpft man die dunkle Bedrohung dagegen mit Handwerk, Landwirtschaft, Reparaturen, Angeln und dem Adoptieren von Wildtieren. Wir haben uns für euch wagemutig ins Abenteuer gestürzt, um herauszufinden, wie viel Spaß die pazifistische Weltenrettung macht.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Auf-der-Jagd-nach-Schätzen.jpg” alt=”Auf der Jagd nach Schätzen.” align=”center” lightbox=”on” caption=”Auf der Jagd nach Schätzen.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Insel der Abenteuer

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Bevor es losgeht, könnt ihr in einem Editor das Aussehen eures Hauptcharakters bestimmen. Hier habt ihr die Wahl zwischen Mann und Frau, der Statur sowie der Farbe der Haut, der Haare und der Augen. Seid ihr zufrieden mit eurer Wahl, findet ihr euch auf einem kleinen Schiff mitten im Ozean wieder. Dort erfahrt ihr, dass die Hauptfigur die Insel Gemea sucht, von der sie als Kind weggeschickt wurde, weil dort eine Bedrohung namens „Die Dunkelheit“ wütet. Ausgestattet mit einem magischen Himmelskompass entdeckt ihr die Insel schließlich in einer mysteriösen Nebelbank. Doch das Schiff wird vom Blitz getroffen und geht unter. Glücklicherweise rettet uns ein Wesen namens Aeerie das Leben und teilt uns mit, dass wir ein sogenannter Geisterseher sind, der die Insel von der Dunkelheit erlösen kann, indem er Geister findet und den Bewohnern hilft. Also befreien wir sogleich unseren ersten Geist aus einem Schutthaufen. Der zeigt sich äußerst dankbar und beseitigt daraufhin eine Dunkelheits-Barriere, die uns den Ausgang aus einer Höhle versperrt. So steht uns der Weg zur großzügigen Inselwelt von Gemea offen, die wir ganz nach unserem Gutdünken erkunden können. Damit wir uns nicht verlaufen, dient der Himmelskompass als Questmarker, der uns stets unser nächstes Ziel anzeigt.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Dunkelheit-bedroht-die-Insel-Gemea.jpg” alt=”Dunkelheit bedroht die Insel Gemea” align=”center” lightbox=”on” caption=”Dunkelheit bedroht die Insel Gemma.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Hacken, Mähen, Tauschen

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Dank der erfreulich rasanten Laufgeschwindigkeit der Spielfigur erkunden wir die üppig blühende Wiesenlandschaft der Insel, lauschen dabei der atmosphärischen Musikuntermalung und erreichen schon bald eine kleine Siedlung, in der uns die Bewohner unsere ersten Quests bescheren. Alle Gespräche laufen kurz und knapp über Textboxen ab, was für ein Indie-Game in Ordnung geht und dem Entwickler die Übersetzung in gleich sieben auswählbaren Sprachen ermöglichte. Als erstes sollen wir etwas Gras mähen, um Futter herzustellen, Bäume fällen sowie einen Steg reparieren und erhalten Sense, Axt und Hammer gleich mit dazu. Mit letzterem können wir praktischerweise Kisten und Fässer auf der Suche nach Beute zerstören und zudem Barrieren aus dem Weg schaffen.

In der Siedlung finden wir außerdem einen Händler, bei dem wir neben allerlei Materialen und Zutaten eine Spitzhacke zum Erz schürfen und eine Angel erwerben können. In Yonder: The Cloud Catcher Chronicles kaufen wir Gegenstände per Tauschhandel: Waren mit einem bestimmten Wert tauschen wir gegen einen oder mehrere Gegenstände des gleichen Werts ein. Also sacken wir alles in der Welt ein, was nicht niet- und nagelfest ist, erfüllen Quests und sammeln Geister, mit denen wir Dunkelheits-Barrieren beseitigen, hinter denen sich oft Schatzkisten verbergen. Mit der bald ertauschten Angel lässt sich an Flüssen, Seen und dem Meer auf Fischfang gehen, wobei die Beute je nach Art des Gewässers und der Tageszeit variiert, die im Spiel dynamisch wechselt. Genau wie das Wetter und sogar die Jahreszeiten, die sich allerdings kaum voneinander unterscheiden.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Der-Winter-verändert-das-Spiel-nur-optisch.jpg” alt=”Der Winter verändert das Spiel nur optisch” align=”center” lightbox=”on” caption=”Der Winter verändert das Spiel nur optisch.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Held der Arbeit

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In den ersten Spielstunden flitzen wir vielbeschäftigt von A nach B, entdecken immer wieder neue Ecken auf der Insel und freuen uns über die verfügbaren Kleidungsstücke wie Hüte, Oberteile, Brillen und Hosen, mit denen wir den Charakter ausstatten können. Außerdem finden wir verschiedene Frisuren, Bärte und Shampoos, die unsere Haare in allen erdenklichen Farben färben. In einer Quest erhalten wir einen eigenen Bauernhof, der etwa halb so groß ist wie ein Fußballfeld und mit Ställen, Brunnen, Beeten und einer Inventarkiste bebaut werden kann. Wenn wir in einem Gebiet genug Dunkelheit beseitigt und Bäume gepflanzt haben (die Samen finden wir in Kisten), tauchen Tiere auf, die wir mit Futter auf unseren Hof locken und dort adoptieren können.

Haben wir einen Mitbürger mit reichlich Essen bestochen, wird er unser Hofverwalter, woraufhin die Farm mit der Zeit beispielsweise Milch, Beeren oder Tierfelle produziert. Diese Materialien können wir entweder eintauschen oder verarbeiten, denn unser Held hat die Möglichkeit, mehrere Berufe zu erlernen. In den verschiedenen Städten der Insel finden wir Gildenmitglieder, die uns anwerben wollen, wodurch wir Koch, Schreiner, Konstrukteur, Bastler, Brauer und Schneider werden dürfen. Nach einer Aufnahme- und Meisterprüfung können wir mit Hilfe von Anleitungen und Materialien verschiedene Kleidungsstücke schneidern, Gerichte zubereiten, Holz- und Steinkonstruktionen fertigen, Substanzen brauen und Maschinen herstellen.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Die-Bewohner-haben-uns-nicht-viel-mitzuteilen.jpg” alt=”Die Bewohner haben uns nicht viel mitzuteilen” align=”center” lightbox=”on” caption=”Die Bewohner haben uns nicht viel mitzuteilen.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Digitaler Alltagstrott

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Ja, in Yonder: The Cloud Catcher Chronicles gibt es sehr viel zu tun und gerade in Anbetracht des kleinen Teams, das dahinter steckt, ist das eine bemerkenswerte Leistung. Im Laufe der Spielzeit offenbart sich allerdings, dass die Entwickler sich schlichtweg übernommen haben, denn kein Aspekt des Spiels wirkt bis zu Ende gedacht. So laufen die Meisterprüfungen für die Gilden zum Beispiel immer gleich ab, denn wir müssen jedes Mal selbstgemachte Gegenstände im Wert von tausend Goldstücken herstellen. Also platzieren wir uns vor einem Händler mit den passenden Materialen, basteln etwas zusammen, tauschen es gegen benötigte Materialien ein, basteln wieder etwas zusammen und sind irgendwann Meister. Langweilig!

Warum können wir als Aufnahmeprüfung nicht ein Haus dekorieren oder versuchen, ein eigenes Kleidungsstück zu kreieren? Ähnlich unkreativ sind die Quests gestaltet. In Ermangelung an Kampfmissionen bestehen die Aufgaben fast ausschließlich aus „Bring mir dies“ und „fertige mir jenes“. Zu allem Übel sind nicht mal die Belohnungen der Mühe wert. Ihr bekommt nur Gegenstände, die ihr schon tausend Mal im Inventar habt: Zutaten, Kleidung, Frisuren und immer wieder Shampoos, die uns bald zum Hals raushängen. Da es weder XPs noch besondere Gegenstände zu ergattern gibt, reizen uns die Quests irgendwann gar nicht mehr.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Wir-stecken-mitten-in-einer-Meisterprüfung.jpg” alt=”Wir stecken mitten in einer Meisterprüfung” align=”center” lightbox=”on” caption=”Wir stecken mitten in einer Meisterprüfung.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Es gibt viel zu tun – Lassen wir es ruh’n

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Als Konstrukteur können wir an abgelegenen Stellen Brücken aus Stein oder Holz bauen, doch auch hier fanden wir in den neu erreichbaren Abschnitten nur unnützen Ballast und ließen die Bauerei irgendwann ganz sein. Das liegt auch an dem viel zu kleinen Inventar, das für die verschiedenen Berufsgruppen völlig ungeeignet ist. Ihr könnt nicht alle Lebensmittel für jedes Gericht dabei haben, nicht jeden Stoff für Kleidung und schon gar nicht die vielen verschiedenen Baumaterialien wie Nägel, Holz, Mörtel und Maschinenteile. Eine Schnellreisefunktion wäre hier die beste Lösung gewesen.

Diese gibt es aber nicht, sondern lediglich Portale, die meist so umständlich zu erreichen sind, dass sie euch nicht wirklich weiter bringen. Fast jede Aufgabe endet so in ermüdender Laufarbeit. Der größte Fehler von Yonder ist allerdings, dass es bei uns keine Identifikation mit der Spielwelt erzeugt. Spiele wie Harvest Moon oder Animal Crossing bieten auch nicht viel Action, doch darin kümmern wir uns um unsere Farm und unsere Stadt, was eine unwiderstehliche Suchtspirale erzeugt. Bei Yonder besitzen wir dagegen irgendwann mehrere identische und statisch wirkende Bauernhöfe ohne wirkliche Relevanz. Außerdem verändern wir in der Spielwelt gefühlt überhaupt nichts, obwohl wir doch angeblich die Insel retten. Das Problem ist, das hier alles nur auf Papier passiert.

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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Eine-der-vielen-Brücken-die-wir-nie-gebaut-haben.jpg” alt=”Eine der vielen Brücken die wir nie gebaut haben” align=”center” lightbox=”on” caption=”Eine der vielen Brücken die wir nie gebaut haben.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Eine Welt voller Pappfiguren

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Wenn wir zu Beginn des Spiels die Insel erreichen, liegt der Übersichtskarte nach alles brach und die Bewohner sind unglücklich. Wie zuvor beschrieben, grünt jedoch durchgehend die Heide (sogar im Winter) und die Leute stehen fröhlich winkend in der Gegend herum. Durch unsere Handlungen verbessert sich der Zustand der Welt zwar in den Statistiken, wir merken davon aber nichts. Bestes Beispiel: In einem Dorf ist der Brunnen von der Dunkelheit befallen, weshalb alle Dorfbewohner angeblich vor sich hinsiechen.

Im Dorf angekommen empfängt uns der erste Bewohner mit einem Witz und der zweite mit der Info, wo man gerade billige Waren bekommt. Aha, so sieht also Siechtum aus. Nachdem wir den Brunnen befreit haben, hat das keinerlei Auswirkung auf das Dorf. Alle Bewohner sagen immer noch exakt das Gleiche. Würde man miterleben, wie der leblose Ort wieder lebendig wird, so wie es beispielsweise in Witcher 3 passiert, dann würde das eine viel größere Motivation erzeugen. Hier aber gibt es nicht mal ein Dankeschön. Die Hauptquest, in der wir den namensgebenden Wolkenfänger reparieren, wird leider genauso seelenlos herunter gespult. Als nach vielen Stunden der Abspann lief, ließ uns das erschreckend kalt.

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