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Bei den Spielen des deutschen Entwicklers Piranha Bytes gilt: Kennt man eins, dann kennt man alle. Egal ob Gothic 1 bis 3 oder Risen 1 bis 3, mit nahezu identischer Mechanik, Optik und Technik wird stets die Geschichte eines vorgefertigten Helden erzählt, der sich für den Kampf gegen das Böse zwischen verschiedenen Fraktionen entscheiden muss. Auch das postapokalyptische Rollenspiel Elex reiht sich nahtlos in diesen Kanon mit ein. Fans der Vorgänger erwarten diesmal viele sinnvolle Verbesserungen und eine extreme Verschlechterung.
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Die Welt nach dem Untergang

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Als vor 160 Jahren ein Meteorit auf dem erdähnlichen Planeten Magalan einschlug, wurde die Bevölkerung nahezu vollständig ausgelöscht. Durch den Einschlag entstand die Materie Elex, die einigen Überlebenden übermenschliche Fähigkeiten verlieh. Doch die magische Substanz tötet sämtliche Gefühle ab und brachte so die Rasse der grausamen Albs hervor, die einen rücksichtslosen Feldzug gegen die letzten freien Menschen führt. Der Alb Jax, der von klein auf mit Elex gefüttert wurde, ist am Anfang des Spiels mit einem Kampfflieger unterwegs. Doch er wird aus noch unbekannten Gründen von einem Kameraden abgeschossen.

Gerade als der ihn hinrichten will, stürzt Jax von einer Klippe und überlebt knapp. Während der Bewusstlosigkeit wird ihm von einem Banditen allerdings die gesamte Ausrüstung geklaut. Nachdem er wieder zu sich gekommen ist, trifft der entkräftete Ex-Alb glücklicherweise ziemlich schnell auf den Berserker Duras, der ihn in seine Stadt mitnimmt. Ohne den Einfluss des Elex spürt Jax hier zum ersten Mal seine wahren Emotionen und seinen eigenen Willen. So beginnt für uns als Spieler der lange Aufstieg zum Widerstandskämpfer gegen die übermächtigen Albs.
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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Bei-den-Klerikern-herrscht-ein-anderes-Zeitalter.jpg” alt=”Bei den Klerikern herrscht ein anderes Zeitalter.” align=”center” lightbox=”on” caption=”Bei den Klerikern herrscht ein anderes Zeitalter.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Augen auf bei der Berufswahl

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Die Berserker sind eine der drei Fraktionen, denen wir uns im Laufe des Spiels anschließen können. Sie leben im Westen des Landes und haben die postapokalyptische Welt mittels magischer Pflanzen, den Weltenherzen, in eine blühende Landschaft verwandelt. Die Berserker sind auf Ehre bedacht und nutzen mächtige Magie sowie mittelalterliche Ausrüstung für den Kampf. Dass wir gleich zu Beginn bei ihnen landen, ist erzählerisch nicht sehr clever gelöst, denn damit stecken wir erst einmal in einem Fantasy-Rollenspiel fest und nicht in dem versprochenen Endzeit-RPG.

Das kommt später, wenn wir in der Wüste im Osten die Mad Max-mäßigen Outlaws kennenlernen, die mit alter Technik wie Schrotflinten und Raketenwerfern kämpfen. Fraktion Nummer Drei sind die Kleriker, eine sektenähnliche Gemeinschaft, die in einem Vulkan lebt und mit Plasmawaffen und PSI-Kräften ausgerüstet ist. Alle Gemeinschaften sind letztendlich gleich stark, so dass ihr rein nach Vorliebe entscheiden könnt, wem ihr euch anschließt und wo ihr Karriere machen wollt. Um aufgenommen zu werden müsst ihr, wie schon bei Gothic und Risen, dem jeweiligen Anführer der Fraktionen in langen Quest-Reihen eure Gunst beweisen.
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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Endzeit-sieht-anders-aus.jpg” alt=”Endzeit sieht anders aus.” align=”center” lightbox=”on” caption=”Endzeit sieht anders aus.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Jax und das Schicksal der Welt

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Anders als zuletzt in der Risen-Reihe könnt ihr einer Fraktion bewusst Schaden zufügen. Bei den Berserkern haben wir uns zum Beispiel wie die Axt im Wald benommen und den Anführer beklaut, einen Deserteur unterstützt und bei Quests oft den selbstsüchtigeren Weg gewählt. Als Mitglied der Outlaws griffen wir später sogar einen Vorposten der Berserker an und töteten dutzende Soldaten. Außerdem haben wir die Outlaws in einer Ansiedlung der Kleriker mit Geheiminformationen versorgt, was irgendwann zum Untergang dieser Siedlung führte.

Auch wenn es sich manchmal makaber anfühlte, gefiel uns diese Freiheit sehr gut, weil Elex dadurch nichts mehr mit dem recht harmlosen Piraten-Setting von Risen 2 und 3 zu tun hat. Ihr könnt zudem wichtige Charaktere unterstützen oder wahlweise töten und so die Handlung maßgeblich beeinflussen. So verschiebt ihr im Laufe des Abenteuers das Kräfteverhältnis der Fraktionen.
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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Diesem-dicken-Brocken-sind-wir-noch-nicht-gewachsen.jpg” alt=”Diesem dicken Brocken sind wir noch nicht gewachsen.” align=”center” lightbox=”on” caption=”Diesem dicken Brocken sind wir noch nicht gewachsen.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Rollenspiel in Reinkultur

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Ebenfalls gut gefällt uns, dass unser Held über die ganz klassischen Attribute Stärke, Konstitution, Geschicklichkeit, Intelligenz und Gerissenheit verfügt, auf denen wir bei Stufenanstieg Punkte verteilen können. Damit steigern wir nicht nur unseren verursachten Schaden, die Lebenspunkte und den (eventuellen) Manavorrat, wir bestimmen auch, welche Ausrüstung wir tragen und welche Fähigkeiten wir erwerben können. Alle Waffen und Rüstungsteile setzen gewisse Attributswerte voraus, so dass ihr richtig dicke Ausrüstung erst nach einer Weile anlegen könnt. Um eine der über 40 freischaltbaren Fähigkeiten nutzen zu können, müssen die Attribute ebenfalls einen bestimmten Wert erreicht haben.

Durch die Fähigkeiten könnt ihr unter anderem euren Fern- oder Nahkampf ausbauen, Rüstungen besser nutzen, Waffen modifizieren, Tränke brauen, Feilschen, Schlösser knacken, Gegner effizienter plündern und vieles mehr. Außerdem schalten die Fähigkeiten Bonus-Antworten in den äußerst zahlreichen Dialogen frei. Das erleichtert euch das Heldenleben oft erheblich, denn es erspart euch Konflikte, teure Bestechung oder aufwändige Umwege.
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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Teleporter-ersparen-uns-viel-Zeit.jpg” alt=”Teleporter ersparen uns viel Zeit.” align=”center” lightbox=”on” caption=”Teleporter ersparen uns viel Zeit.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

Rocket Man

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Erfahrungspunkte und Beute erhaltet ihr Genre-typisch durch das Erledigen der sehr bunt gemischten Aufträge und durch Erkunden der riesigen Spielewelt, in der es überall etwas zu entdecken und abzustauben gibt. Als äußerst praktisch erweist sich das selbstaufladende Jetpack, das Jax ein paar Meter in die Höhe fliegen lässt und euch sehr viel Bewegungsfreiheit verleiht. Auch beim Sprung in Abgründe ist es Gold wert, weil wir kurz vor dem Boden einfach abbremsen können. Das geht nach einer kurzen Eingewöhnung schnell in Fleisch und Blut über. Die erkundbare Umgebung von Elex ist gerade im blühenden Westen des Landes charmant in Szene gesetzt.

Da wohnt der Oberberserker in einem alten Ferienhotel und rostige Hochspannungsmasten, Einfamilienhäuser, Fässer und Autowracks stehen vergessen im lauschigen Märchenwald. Schwere Bugs hatten wir während unseres Tests nicht zu beklagen und dank professioneller Synchronisation, verbesserter Lichteffekte und detaillierterer Gesichtsanimationen wirkt das Spiel auch nicht mehr ganz so antiquiert wie frühere Titel des Entwicklers. Richtig schön ist es aber immer noch nicht, was besonders in der kargen Wüste ins Auge sticht. Außerdem gibt es die üblichen Piranha Bytes-Macken wie Clipping-Fehler, aufpoppende Objekte, vereinzelte Frame-Einbrüche und relativ steife Animationen, an was man sich mit der Zeit wie immer gewöhnen muss.
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Der Salzbrocken in der Suppe

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Woran man sich allerdings nie gewöhnt, ist das wohl schlimmste Kampfsystem des Jahrhunderts. Dass dieser Test bisher so ruhig, positiv und ohne Verwünschungen ablief, liegt daran, dass wir mittlerweile schon circa 30 Stunden auf der Uhr haben und damit das Allerschlimmste hinter uns liegt. Die ersten Stunden haben wir Elex allerdings gehasst und ihr werdet es auch tun, versprochen! Im Kampf gegen Mutanten, Menschen und Roboter kann Jax einen einfachen Schlag, einen schweren Schlag und einen Hechtsprung ausführen. Kombiniert er Schläge, füllt sich ein Kombo-Meter für einen Spezial-Angriff. Theoretisch. Praktisch verbrauchen diese Aktionen aber einen Ausdauerbalken, der kürzer ist, als ein Fingernagel. Nach zwei bis drei Schlägen ist das Ding erst einmal alle und ihr könnt nur noch ganz erbärmlich mit geblockter Waffe um den Gegner tippeln, während euch dieser zu Hackfleisch verarbeitet.

Die Folge davon ist, dass ihr an simpelsten Feinden scheitert und ständig, fortwährend und am laufenden Band ins Gras beißt. Klar, bei Dark Souls tut man das auch, aber dort ist man immer selbst schuld. Bei Elex macht euch aber die unfaire und vor allem extrem unspaßige Kampfmechanik das Leben unnötig schwer, weil sie euch die ganze Bewegungsfreiheit nimmt. Ein Rollenspiel steht und fällt mit seinem Kampfsystem und Elex fällt anfangs tief. Nur wer lange dran bleibt, oft speichert und der Verführung wiedersteht, den Controller in den Fernseher zu pfeffern, lernt irgendwann auch die guten Seiten des Spiels kennen. Zum Glück stellt euch das Spiel irgendwann KI-Begleiter an die Seite, die sich euch dauerhaft anschließen, wenn ihr das möchtet. Sie unterstützen euch im Kampf und machen ihn dadurch etwas leichter. Da die Gegner aber immer euch im Fokus haben, seid ihr damit nicht aus dem Schneider.
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[aesop_image imgwidth=”100%” img=”https://www.gain-magazin.de/wp-content/uploads/Die-Rush-Hour-von-gestern.jpg” alt=”Die Rush Hour von gestern.” align=”center” lightbox=”on” caption=”Die Rush Hour von gestern.” captionposition=”center” revealfx=”off” overlay_revealfx=”off”]

The Quest for Quest-Erfolg

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Bei uns hat es gut und gerne 5 Stunden gedauert, bis wir durch Stufenanstieg so viel Ausdauer hatten, dass uns nicht mehr jeder Feldhamster aus der Rüstung boxen konnte. Richtig rund läuft es aber auch nach sechs Mal so vielen Stunden nicht und dicke Brocken oder mehrere Gegner lassen uns immer noch mächtig fluchen. Das Kampfsystem ist und bleibt vergeigt. Ein zusätzlicher Frustfaktor entsteht dadurch, dass die über 300 (!) Quests, die ihr im Laufe des Spiels bekommen könnt, nicht nach Schwierigkeitsgraden geordnet sind. Das führt gerade in den ersten Stunden zu lästiger Try-and-Error-Arbeit.

Es ist nämlich nicht so, dass ihr anfangs leichte Aufgaben und später schwere bekommt. Vielmehr erhaltet ihr in jedem Gebiet eine bunt gemischte Platte an Quests, bei denen ihr nie wisst, welche ihr davon mit eurer aktuellen Stufe bewältigen könnt. Immer wieder kämpft ihr euch im Schweiße eures Angesichts zu einem Zielpunkt vor, nur um dann festzustellen, dass ihr für einen Gegner noch nicht stark genug seid und umkehren müsst. Steigt ihr eine Stufe auf, beginnt das Spiel von neuem. In Verbindung mit dem misslungenen Kampfsystem und dem Fehlen eines Tutorials haben besonders Anfänger schnell das Gefühl, dass sie gar nichts gebacken bekommen und geben frustriert auf.
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Sebastian ist mit dem KC 85 und dem C 64 aufgewachsen und noch heute heimlich in Maria von den Great Giana Sisters verknallt. Jeder seiner Versuche, nun endlich mal erwachsen zu werden, wird regelmäßig vom Release des nächsten RPGs oder Open-World-Titels zunichte gemacht.

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