GAIN Magazin

Quantum Break – Review (Xbox One)

Das neueste Abenteuer der Max Payne Entwickler handelt von dem kostbarsten im Leben, der Zeit. Durch ein Experiment entsteht aber ein Riss in dieser und die Welt wie wir sie kennen steuert unaufhaltsam dem Ende zu. Klingt spannend, doch wie spielt sich das Action-Abenteuer, gemixt mit einer Live-Action-Serie? Wir sind auf Zeitreise gegangen und haben Remedy’s Meisterwerk angetestet.

Der Zeitriss

Nach sechs Jahren kehrt unser Protagonist im Spiel, Jack Joyce nach Bitten seines alten Freundes Paul Serene in seine alte Heimat Riverport zurück. Der Grund: Paul arbeitet zusammen mit seinem Bruder Will an einer Zeitmaschine, und obwohl die Maschine noch keine Tests hinter sich hat, sollen wir Paul beim Beweisen, das die Maschine doch funktioniert, helfen.

Paul Serene bittet uns um Hilfe, doch was steckt dahinter?
Paul Serene – Aidan Gillen – bittet uns um Hilfe, doch was steckt dahinter?

Was danach passiert, können sich die meisten denken, das Experiment geht schief und es entsteht ein Riss in der Zeit. Die Folgen sind verheerend, denn seither entstehen Anomalien die die Zeit einfrieren lassen und wir steuern unaufhaltsam direkt auf das Ende der Zeit hin.

Überrumpelt von so viel Informationen weiß Jack nicht, wie im geschieht, zudem tauchen plötzlich kurz nach dem Vorfall Soldaten auf, die uns kaltstellen wollen. Nur mit Mühe entkommen wir den Angreifern und bemerken nebenbei, dass wir durch das entgleiste Experiment besondere Fähigkeiten erhalten haben.

Entscheidungen im Spiel verändern nur marginal die Geschichte.

Die Story erscheint zu Beginn besonders verwirrend und wie ein Puzzle, was auch gewollt ist, denn erst im Laufe des Spiels erfahren wir die Details über die Geschehnisse, wer welches Ziel verfolgt und mit welchen Problemen diese zu kämpfen haben. Wem der Handlungsstrang allein nicht ausreicht, kann darüber hinaus die ganzen Memos, wie E-Mails, Notizen oder Plakate lesen, denn darin verstecken sind zum Teil sehr lange und ausführliche Hintergrundinfos zur Geschichte.

Vom Spiel zur TV-Serie

Schnell ist klar, Quantum Break’s Alleinstellungsmerkmal ist die Story und die Präsentation der Geschichte. Die Handlung wird nicht nur in netten Ingame-Zwischensequenzen erzählt, sondern auch in einer aufwendig produzierten Live-Action-Serie. Während das Spiel aus der Sicht von Jack erzählt wird, befassen sich die insgesamt vier, rund 20 minütigen Filme mit den Antagonisten.

Welche Absichten hat Martin Hatch?

Zu Beginn gefiel uns der Gedanke nicht, den Controller wegzulegen und uns zurückzulegen, doch schon nach wenigen Minuten waren wir so mitgerissen von der Darbietung und Aufmachung der Serie, sodass sich unsere Zweifel schnell in Luft aufgelöst haben.

Besonders gut hat uns gefallen, dass die Gesichte nicht das klischeehafte – Gut gegen Böse – erzählt, sondern Jack’s Gegenspieler, welche von hochkarätigen Schauspielern verkörpert werden wie Lance Reddick als Martin Hatch oder aber Aidan Gillen, als Paul Serene, die einerseits Ihre eigenen Pläne verfolgen, aber auch persönlich mit Problemen zu kämpfen haben.

Gameplay?!

Selbstverständlich hat Quantum Break mehr zu bieten als nur eine hervorragende Story und nette Filmchen. Denn auch das Gameplay kann sich durchaus sehen lassen und passt super ins Spiel hinein, wenn auch mit kleinen Schwächen. Zum einen das gewöhnungsbedürftige Deckungssystem, welches kein aktives ist, sondern Jack sucht automatisch nach Deckungsmöglichkeiten, was teilweise unvorhersehbar ist und zum anderen die Waffen.

Diese unterscheiden sich gefühlt gar nicht, außer vom Aussehen und Magazinkapazität, voneinander und zudem bedarf es immer das Anvisieren zum schießen, ein direktes aus der Hüfte feuern geht leider nicht, diese Fähigkeit hat Jack anscheinend abgelegt, als er die neu gewonnenen Zeit-Manipulations-Fähigkeiten erhalten hat.

Unsere neuen Fähigkeiten nutzen wir um uns Gegner vom Hals zu halten.

Im Laufe des Spiels entdeckt Jack einige dieser coolen Zeit-Manipulations-Fähigkeiten, welche wir gekonnt gegen unsere Gegner einsetzen. Diese lassen sich auch, mithilfe von sogenannten Chrononquellen – welche man in der Spielewelt findet, aufbessern. Zum einen können wir damit die Zeit verlangsamen, “Whoosh” – was uns erlaubt, sehr schnell, eine kurze Distanz zu überwinden oder aber uns mit einem Schutzschild zu ummanteln.

Mithilfe unserer Gaben können wir die Welt manipulieren.

Darüber hinaus können wir unsere Gaben auch einsetzen, um Manipulationen an der Spielwelt zu vollziehen, wenn auch nur an bestimmten Stellen. So lösen wir kleine Rätsel, wobei Rätsel zu viel gesagt sei, denn eigentlich muss nur ein Knopf gedrückt und schnell gesprungen werden, viel mehr ist es nicht. Da hat das Spiel am meisten Potenzial liegen gelassen, denn daraus hätte man durchaus noch einige Spielstunden füllen können.

Prachtvoll in Szene gesetzt

Remedy zeigt fulminant, wie ein Spiel auf der Xbox One aussehen muss, die Anomalieneffekte – wo die Zeit stehen bleibt – sehen eindrucksvoll und spektakulär aus und auch die Hauptcharaktere wirken jederzeit lebendig und bewegen sich flüssig, wenn auch nur in 720p. Leider konnte das Spiel nicht in einer höheren Auflösung umgesetzt werden, was aber dem Spielspaß kein Abbruch tut. Unschön, stellenweise wurden Texturen erst nach einigen Sekunden nachgeladen, was zu verpixelten Grafiken geführt hat. Dieser Effekt ist uns besonders nach den Cutszenen aufgefallen.

Hier läuft ein Schiff auf eine Brücke auf, was prachtvoll inszeniert wird.

Fazit

Quantum Break macht fast alles richtig, die Story und Aufmachung des Spiels ist erstklassig und sucht seinesgleichen. Die Live-Action-Serie passt perfekt ins Spiel hinein und liefert eine gelungene Abwechslung zu den Spielpassagen. Allein die kleinen Schwächen im Gameplay und die sehr einfachen “Rätsel” trüben ein wenig den Spielspaß, da hätte Remedy mehr Kreativität zeigen können. Dennoch, Quantum Break überzeugt auf ganzer Linie und daher gibt es von uns eine klare Kaufempfehlung.

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